Ganz in Schwarz gehalten (Schwarzer Mann) übernimmt der Narrenfresser die Rolle des negativen, furchteinflößenden Teufels. Zwischen seinen Zähnen baumeln zwei Beine, die zu einem bereits verschlungenen Narren gehören. Mit einem gewissen Maß an Ironie wird hier auf frühere autoritäre Vorstellungen eingegangen, wo Kindern mit dem schwarzen Mann oder dergleichen gedroht wurde, um sie zum Gehorsam gegenüber ihren Eltern zu ermahnen. Im Kindergarten wurde der Narrenfresser auch schon mal unter Mithilfe der Kinder mit einem Seil zu einem Paket verschnürt. Somit wurde durch die Kinder selbst die Autorität des Narrenfressers aufgehoben. Die meisten Kinder haben sich dann aber schnell für den Narrenfresser eingesetzt und forderten: "Nei, it fessle! De Narrefresser isch doch lieb!".
Die Darstellung des Teufels, der die Seelen der Verdammten packt und verschlingt, ist in gewisser Weise bereits in der griechischen Mythologie überliefert. In der Antike erzählte die Sage von dem Titanen Kronos, der seine Kinder Hades, Poseidon, Demeter, Hera und Hestia verschlungen haben soll.
In die christliche Welt wurde diese Vorstellung übernommen und entsprechend uminterpretiert. Beispiele für den Kinderfresser finden wir auch beim Nürnberger Schembartlauf im 16. Jahrhundert. Die Schembartbücher berichten von großen Männern, die auf Kufen als "Kinderfresser" umhergezogen wurden. Dietz Rüdiger Moser bestreitet allerdings, daß es sich dabei um Kinderfresser handelt. Seiner Meinung nach ist es vielmehr ein seelenverschlingender Teufel, der diejenigen Narren verzehrt, die lieber in ihren Sünden verharren, als den Heilsweg zu beschreiten.
Ein Engel befreit fünf Arme Seelen aus dem Fegefeuer; Aus dem Stundenbuch der Catherine von Cleves, Morgan Library & Museum